Vergleich Fondshandel: Worauf es ankommt
Wir haben bei den relevanten Brokern geprüft, ob diese den Fondshandel über die Kapitalanlagegesellschaft im Angebot haben und dann die für Sie anfallenden Orderkosten verglichen.
Fondshandel über die Fondsgesellschaft
Beim Fondshandel über die Kapitalanlagegesellschaft wird man in die Zeit von vor 1995 zurückversetzt: Der Handel findet nur einmal am Tag statt, es gibt keine Realtimekurse, sondern nur den Kurs vom Vortag, der Ausführungskurs ist mit Ordererteilung unbekannt und kann sich im Rahmen der Ausführung noch ändern, es gibt nur einen Ordertyp (Market, GTC), es fällt keine Orderprovision an, sondern in der Regel ein Ausgabeaufschlag, der in % vom Anlagevolumen berechnet wird.
Eigentlich unglaublich, dass es den Fonds-Handel in der Form heute im 21. Jahrhundert so noch gibt.
Konditionen
Bei den meisten Brokern wird auf den offiziellen Ausgabeaufschlag des Fonds ein Rabatt angeboten. Der Rabatt kann z.B. 50% betragen oder sogar 100%. Der Verkauf, also die Rückgabe an die Fondsgesellschaft ist dafür in der Regel kostenfrei.
Als Preisbrecher gilt seit 2012 die onvista bank, da sie als erste generell und für alle Fonds auf die Erhebung des Ausgabeaufschlages verzichtet und stattdessen 5€ flat / Order in Rechnung stellt – allerdings für Kauf und Verkauf.
Inzwischen gibt es aber auch weitere Anbieter, die einen Flatpreis pro Order erheben (Smartbroker+, Traders Place, DKB).
Fonds sind lukrativ – für die Broker
Für die Broker ist der Fondshandel über die Kapitalanlagegesellschaft sehr lukrativ: die Fondsgesellschaften zahlen in der Regel eine jährliche Provision auf den Fondsbestand, eine so genannte Bestandsvergütung, die nicht selten mehrere Mio. Euro pro Jahr für die Broker ausmachen kann. Auf der anderen Seite ist der Handel auch extrem komplex, da mit jeder angebundenen Fondsgesellschaft ein Vertrag über die Konditionen geschlossen werden muss. Nicht umsonst verlagert sich der Fondshandel so langsam vom Handel über die Fondsgesellschaft hin zum Fondshandel über die Börsen.
Börslicher Fondshandel
Beliebte Fonds können oftmals auch börslich über 11 Börsen in Deutschland gehandelt werden. Ein Vergleich der Kosten (Börsengebühren + Spread vs. Ausgabeaufschlag) kann insbesondere bei höherem Ordervolumen lohnend sein.
Bei den Brokern hat in unseren Augen die onvista bank das beste Angebot. Mit 18.000 angebotenen Fonds zum Festpreis 5,00€ kann sie hier punkten. Wer Investmentfonds als Sparplan besparen möchte, der liegt bei Flatex richtig.
Was gibt es beim Handel von Fonds zu beachten ?
Wir oben bereits erwähnt, läuft der Handel von Fonds anders ab, als der normale börsliche Wertpapierhandel.
Die Kapitalgesellschaften ermitteln einmal am Tag den so genannten Nettoinventarwert (NAV) für einen Fondsanteil und veröffentlichen diesen. Der Zeitpunkt dieser Ermittlung wird Cut-Off-Zeit genannt und ist für jeden Fonds in den Bedingungen festgeschrieben. In den meisten Fällen erfolgt die Ermittlung zwischen 10 und 12 Uhr. Wird nun eine Fondsorder vor der Cut-Off Zeit erteilt, wird diese zum nachfolgend ermittelten Fondspreis abgerechnet, andernfalls erst am nächsten Tag. Insofern steht der tatsächliche Ausführungskurs erst mit der eigentlichen Order-Abrechnung fest und kann somit vom indikativen Preis abweichen. Die Möglichkeit der Limiterteilung gibt es dabei nicht, d.h. jede Order, die der Broker an die KAG schickt, erfolgt Market (billigst / bestens). Bei schwankenden Märkten besteht somit ein potenzielles Kursänderungsrisiko. Immerhin gibt es keinen Spread beim Handel.
Ein weiterer Unterschied sind die erhobenen Gebühren. Die Fondsgesellschaft legt die Vergütung für den Vertrieb über den Ausgabeaufschlag fest und gewährt dabei die Option von Discounts, die aber stets zu Lasten der Vertriebsstelle geht. In sehr seltenen Fällen wird auch ein %-tualer Rücknahmepreis erhoben, der im Falle eines Verkaufs anfällt und zwischen Broker und Fondsgesellschaft aufgeteilt wird. Bei den meisten Fällen ist der Verkauf aber kostenfrei. Insofern lohnt ein Blick in den aktuellen Verkaufsprospekt, den jeder Fonds veröffentlichen muss.
Viele Fonds erheben eine jährliche Performance-Fee, die in % der überdurchschnittlichen Wertentwicklung des Fonds im Vergleich zu seinem Referenzindikator bei positiver Wertentwicklung berechnet und erhoben wird. Darüber hinaus werden noch laufende Kosten von Seiten der Fondsgesellschaft erhoben, die z. B. die Verwaltungs-, Management-, Depotbank- und Servicegebühren für den Fonds beinhalten. Beide Kostenkomponenten entnimmt die Fondsgesellschaft in der Regel einmal jährlich dem Fondsvermögen, so dass diese Kosten indirekt über den Anteilspreis Berücksichtigung finden.
Insofern ist der Handel von Fonds i.d.R. deutlich teurer als der Handel von ETFs. Wenn der Fonds jedoch eine ordentliche Performance erwirtschaftet, die deutlich über den anfallenden Kosten liegt, sind diese sicherlich zu verschmerzen.
Brokerexperte.de
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