Bester Broker für den Handel an Auslandsbörsen


Wenn man den gesamten Orderflow eines Online-Brokers hinsichtlich der verschiedenen Handelsplätze analysiert, stellt man fest, dass rund 97% aller Orders an deutschen Inlandsbörsen stattfindet und nur 3% an Auslandsbörsen. Von diesen 3% sind 80% an einer der drei US-Börsen, d.h. nur die restlichen 0,6% an europäischen oder sonstigen Weltbörsen. Woran liegt das? Anleger in Deutschland haben das Privileg, dass an allen vorhandenen Inlandsbörsen auch sehr viele Auslandsaktien gehandelt werden können. Vorteil: Auf diese Weise können ausländische Aktien zu Inlandskonditionen gehandelt werden.

Anleger aus anderen EU-Staaten haben diesen Vorteil nicht. Bis auf Österreich sind an den dortigen Börsen i.d.R. nur Aktien von inländischen Unternehmen handelbar. Anleger, die dort internationale Titel handeln wollen, müssen auf die jeweilige Auslandsbörse ausweichen.

Nichtsdestotrotz kann es auch für deutsche Anleger in Teilen lohnend sein, die gewünschte Aktie am Heimatmarkt zu handeln. Denn: Nicht alle Auslandsaktien sind an inländischen Börsen handelbar und das gehandelte Volumen ist an der jeweiligen Heimatbörse deutlich höher. So betrug das gehandelte Volumen am 31.01.2020 in der Alphabet Aktie bspw. an der Nasdaq 2,2 Mio. Aktien, während an Xetra nur 3.100 Aktien gehandelt wurden…

Anzahl Auslands-
börsen
Regionen
Orderkosten USA
Orderkosten Europa
Orderkosten Welt
Kosten Lagerstellen-umbuchung
Freestoxx
nur USA
ab 0,00€ flat
kein Angebotkein Angebotwird nicht angeboten» Neukunden
DEGIRO
26
Europa, Asien, USA, Kanada, Australien
2,00€
flat
4,90€
flat
6,00€
flat
25€
» Neukunden
LYNX Broker

26
Europa, Asien, USA, Kanada, Südamerika, Israel
ab 0,01$ pro Aktie, mind. 5$
0,15%
0,15%
keine Angabe
» Neukunden
Flatex
9
Europa, USA, Kanada
5,90€ flat (bis 40.000€);
ab 40.000€:
5,90€ + 0,04
5,90€
flat
kein
Angebot
5,90€
» Neukunden
Traders Place
23
Europa, Asien, USA, Kanada, Australien
3,00€ + 0,015%, mind. 4,25$
z.B. UK 3,00€ + 0,025% mind.
11,50 GBP
z.B. Tokio 3,00€ + 0,100% mind. 3000 JPY
keine Angabe
» Neukunden
onvista bank

3
USA
15,00€
flat
kein
Angebot
kein
Angebot
50€
die onvista bank nimmt seit 2024 keine Neukunden mehr
Smartbroker+
16
Europa, USA, Kanada
4,00€ + 0,02%, mind. 8$
z.B. UK 4,00€ + 0,020% mind.
12,00 GBP
kein Angebot
keine Angabe
» Neukunden
Comdirect

16
Europa, Asien, USA, Kanada, Australien
7,90€ + 0,25%,
mind. 15,80€
7,90€ + 0,25%,
mind. 15,80€
7,90€ + 0,25%,
mind. 15,80€
keine Angabe
» Neukunden
1822direkt

47
Europa, Asien, Afrika, USA, Kanada
49,95€ + 0,25%, mind. 54,95€ + 20€ Handelsplatz-
gebühr
49,95€ + 0,25%, mind. 54,95€ + 20€ Handelsplatz-
gebühr
49,95€ + 0,25%, mind. 54,95€ + 20€ Handelsplatz-
gebühr
keine Angabe
» Neukunden
ING

6
USA, Kanada
19,80€ + 0,25%
kein
Angebot
kein
Angebot
10€
» Neukunden
Maxblue

33
Europa, Asien, USA, Kanada
0,25%
(min. 23,90€)
0,25%
(min. 37,90€)
0,25%
(min. 37,90€)
keine Angabe
» Neukunden
DKB

31
Europa, Asien, Afrika, USA, Kanada
bis 10.000€: 20€ zzgl. fremde Kosten; ab 10.000,01€: 35€ zzgl. fremde Kosten
bis 10.000€: 20€ zzgl. fremde Kosten; ab 10.000,01€: 35€ zzgl. fremde Kosten
bis 10.000€: 20€ zzgl. fremde Kosten; ab 10.000,01€: 35€ zzgl. fremde Kosten
30€
» Neukunden
Sparkassen Broker

29
Europa, Asien, USA, Kanada, Australien
20,47€ + 0,25%
20,47€ + 0,25%
20,47€ + 0,25%
10€
» Neukunden
Consorsbank

22
Europa, Asien, USA, Kanada, Australien
ab 24,95€ + 0,25%
z.B. Paris:
39,95€ + 0,25%;
London: 37,95€+0,25%;
Zürich: 44,95€+0,25%
z.B. Tokio: ab 75,95€+0,25%
keine Angabe
» Neukunden

Vergleich Auslandsbörsen: Wer ist der beste Broker für Auslandsbörsen?

Wir haben bei den relevanten Brokern geprüft, ob diese den Auslandshandel anbieten und dann für Sie die anfallenden Orderkosten bzgl. der Regionen “USA”, “Europa” und “Welt” verglichen.

USA-Handel

Die US-Börsen sind für die meisten Anleger mit Abstand am relevantesten. Natürlich können viele US-Aktien auch an Xetra, Parkettbörsen und den deutschen Maklerbörsen in Euro gehandelt werden (hier haben wir den Handel von Auslandsaktien im Inland erläutert). In der Regel ist aber der Spread beim Handel direkt in den USA wesentlich besser. In den USA gilt, dass die An- und Verkaufkurse sämtlicher Handelsplätze auf Basis des “National Best Bid and Offer (NBBO)” erfolgen müssen. Diese durch die SEC beaufsichtigte Regel ist vergleichbar mit der deutschen “Best Execution”-Regel, geht aber tatsächlich noch wesentlich weiter. Beim regelmäßigen Handel von US-Aktien ist es daher von Vorteil, direkt in den USA zu handeln.

Das beste Angebot für den USA-Handel hat “freestoxx” des Brokers WHSelfinvest. Der Handel ist komplett kommissionsfrei und es gibt kein Mindestordervolumen! Das Angebot ist allerdings auf ca. 8.000 US-Aktien beschränkt, andere Wertpapiere können dort nicht gehandelt werden. Weil der hinter freestoxx stehende Broker WHSelfinvest seinen Sitz in Luxemburg hat, wird zudem keine deutsche Abgeltungssteuer abgeführt. Dies muss der Kunde selber im Rahmen seiner jährlichen Einkommenssteuererklärung umsetzen.

Das mit Abstand beste Angebot für den US-Handel bietet freestoxx mit einem komplett gebührenfreiem US-Handel. Bei den Anbietern mit deutscher Abgeltungssteuer liegt Flatex klar vorne

Europäische und Weltbörsen

Wer gerne an exotischeren Börsen, wie z.B. Israel handeln möchte, wird bei LYNX Broker fündig. Neben ebenfalls sehr günstigen Konditionen für den US-Handel bietet LYNX viele exotische Börsen an. Nachteil: Es fehlt aber – genau wie bei freestoxx – die Berücksichtigung der deutschen Abgeltungssteuer. Eine Alternative ist die 1822direkt, die 47 Auslandsbörsen auf allen Kontinenten anbietet (14,95€ + 0,25% (Min. 19,90€) zzgl. 2,90€ Handelsplatzgebühr).

Relevant kann auch die Gebühr für einen Lagerstellenwechsel sein, dazu folgen in dem Artikel weiter unten noch ausführlichere Informationen. Auch hier ist Flatex vorbildlich günstig.

Worauf es beim Auslandshandel ankommt

Grundsätzlich sollten sich Anleger im Klaren sein, dass ein Handel an einer ausländischen Börse mit den dort lokalen Handelszeiten einhergeht. Was in Europa maximal eine bis zwei Stunden Zeitunterschied bedeutet, bedeutet für Asien oder Australien ein Handel in den (aus deutscher Sicht) Nachtstunden.

Für Anleger, die an US-Börsen oder in Kanada handeln möchten, haben es da ebenfalls sehr komfortabel: Der Handel beginnt um 15:30 Uhr und endet um 22 Uhr deutscher Zeit. Sicherlich auch ein Grund, warum der US-Handel in Deutschland sehr beliebt ist.

Handelbare Wertpapiere

In den allermeisten Fällen können an Auslandsbörsen nur Aktien gehandelt werden, da bei anderen Produkten oft die notwendigen regulatorischen Genehmigungen für einen Handel in Deutschland fehlen (z.B. Anleihen in Fremdwährung). Derzeit ist uns nur die comdirect bekannt, die neben dem Handel mit Aktien auch den Handel mit Staatsanleihen an einigen Auslandsbörsen anbietet. Ein weiteres Randthema ist der Handel mit ETFs an Auslandsbörsen (z.B. an US-Börsen).

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Lagerung der Wertpapiere. Jedes Land hat einen so genannten Zentralverwahrer, bei dem die inländischen Wertpapiere verwahrt werden. In Deutschland ist dies bspw. Clearstream Banking in Frankfurt. Wer also Orders an Auslandsbösen platziert, dessen Wertpapiere liegen automatisch beim jeweiligen Zentralverwahrer im Ausland. Dies ist eigentlich für den Anleger unerheblich, allerdings bedeutet dies auch, dass aufgrund der Lagerstelle ein Verkauf ebenfalls nur an der Auslandsbörse durchgeführt werden kann. Es sei denn, man beauftragt seinen Broker einen so genannten Lagerstellenwechsel durchzuführen – was allerdings nicht bei allen Wertpapieren klappt. Vorbildlich ist hierbei Flatex, die einen Lagerstellenwechsel bereits für 5,90€ flat anbieten.

Während in Deutschland das Thema kostenfreie Realtimekurse inzwischen Marktstandard geworden ist, gilt dies für ausländische Börsen Mitnichten. Was alle Broker für Auslandsbörsen anbieten, sind in der Regel 15- bzw. 20-Minuten verzögerte Neartimekurse, je nach Börse aber auch nur Vortageskurse. Realtimekurse von ausländischen Börsen sind in vielen Fällen extrem teuer und werden daher oftmals vom Broker gar nicht angeboten. Jeder Anleger sollte selber entscheiden, ob ein Handel auf Basis von Vortageskursen sinnvoll erscheint.

Ausnahme: bei Freestoxx werden kostenlose Realtime-Kurse von der CBOE für ca. 8.000 US-amerikanische Aktien geboten.

Fremdwährungskonto

Wer viel an ausländischen Börsenplätzen außerhalb der Eurozone handelt, der wird es zu schätzen wissen, wenn der Broker auch entsprechende Fremdwährungskonten anbietet, über den der Handel an den ausländischen Handelsplätzen abgewickelt werden kann. Dies spart Kosten, denn im Gegensatz zur Abwicklung über ein Euro-Konto fällt beim Fremdwährungskonto die FX-Margin nur dann an, wenn die Fremdwährung zurück in Euro getauscht werden soll. Fremdwährungskonten bieten Flatex, comdirect, SBroker und Consorsbank an. Der Handel bei Freestoxx wird ausschließlich über ein USD-Konto abgewickelt.

Brokerexperte.de
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