In dem Artikel stellen wir da, wie man sein Depot mit ETFs diversifizieren kann. Dabei wollen wir Alternativen zum MSCI World vorstellen.

Grundsätzlich

Jeder Anleger sollte bei der Geldanlage ein Risiko wählen, mit dem er sich wohlfühlt. Wertpapiere schwanken, mal mehr mal weniger. Wer eine negative Depot-Entwicklung nicht aushalten kann, der ist geneigt, bei fallenden Kursen zu verkaufen. So wird in der Regel viel Kapital vernichtet. Studien zeigen aber, dass auf lange Sicht Aktien immer eine positive Rendite aufweisen.

Neben der Wahl des richtigen Anlagehorizontes ist ein anderer wichtiger Punkt die Diversifizierung der Anlage. Alles in einen Wert zu investieren, ist hier definitiv der falsche Ansatz. Viel besser ist es, seine Geldanlage über Branchen und Länder zu streuen.

ETF auf den MSCI World

Der beliebteste Index für Aktien ist der MSCI World. Er beinhaltet Aktien von mehr als 1.400 Unternehmen aus 23 Ländern. Berechnet wird der Index seit 1968 von der amerikanischen Großbank Morgan Stanley. Auf diesen Index emittieren diverse Anbieter einen ETF. Anbieter sind z.B. iShares, Amundi oder X-Trackers. Deren ETF versuchen diesen Index dann 1:1 abzubilden.

MSCI World-Kennzahlen:
Performance 2025 (YTD) in EUR: -2.75%
Performance 2025 (YTD) in USD: 9.69%
Volatilität 1 Jahr (in EUR): 14.5%

Viele Anleger, die zur Risikoreduzierung möglichst breit gestreut investieren möchten, kaufen einen ETF auf den MSCI World – gerne auch als Sparplan. Doch unter Diversifizierungsgesichtspunkten ist der MSCI World nicht optimal. Er beinhaltet zu 75% US-amerikanische Aktien, bei denen ein Klumpenrisiko nicht geleugnet werden kann. Es gibt eine große Abhängigkeit vom Zustand des amerikanischen Aktienmarktes und insbesondere der dortigen Tech-Branche. Diese Korrelation kann man schön sehen, wenn man sich den Kurs-Verlauf des MSCI World im Vergleich zum S&P 500 anschaut. Die beiden Indizes laufen fast im Einklang zueinander.

Zusätzlich leiden Euro-Anleger aber am Währungsrisiko des vom US-Dollar dominierten MSCI World. Der derzeitige Verfall des Dollars lässt umgekehrt die ETF-Kurse in EUR fallen. Der Performancevergleich zwischen dem MSCI World in EUR und dem in USD im laufenden Jahr 2025 zeigt das deutlich.

Alternativen zum MSCI World

Anleger stellen sich ihren eigenen Welt-ETF zusammen, in dem sie verschiedene ETFs mixen.

Zuerst ein ETF mit europäischen Aktien, hier eignet sich z.B. der EURO STOXX 600, welcher die 600 größten Unternehmen in Europa beinhaltet. Dazu den US-Index S&P 500, der die 500 größten Unternehmen der USA bündelt. Aber, wenn wir jetzt in einem Mischungsverhältnis von 50:50 in diese beiden ETFs anlegen würden, würden wir trotzdem nur die Börsen-Entwicklung in den USA und Europa abbilden.

Eine noch größere Diversifizierung erreichen wir, wenn wir noch einen ETF auf den japanischen Nikkei 225 dazu nehmen. Er repräsentiert die 225 größten börsennotierten Unternehmen Japans – immerhin die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt (im MSCI World mit ca. 5,6% enthalten).

Jetzt fehlen uns noch die Schwellenländer. Deshalb nehmen wir einen weiteren ETF auf den MSCI Emerging Markets dazu. Letzterer wird ebenfalls von MSCI berechnet und beinhaltet ca. 1.300 Unternehmen aus 26 Ländern wie China, Brasilien, Indonesien, Südafrika, Vereinigte Arabische Emirate usw. Abrunden lässt sich die weltweite Strategie noch mit Unternehmen aus Frontier-Staaten (Investment-Level unterhalb von Schwellenländern). Dazu gehören z.B. Vietnam, Argentinien, Uruguay, Kasachstan, Island und Marokko.

Jetzt haben wir eine Verteilung unserer Investition auf über 2.600 Unternehmen aus mehr als 40 Ländern erreicht. Eine Mischung könnte so aussehen:

  • S&P 500: 40 % (10-Jahres Volatilität: 15.1%)
  • STOXX Europa 600: 30 % (10-Jahres Volatilität: 14%)
  • Nikkei 225: 10 % (10-Jahres Volatilität: 14.8%)
  • MSCI Emerging Markets: 15 % (10-Jahres Volatilität: 14.3%)
  • S&P Select Frontier: 5 % (10-Jahres Volatilität: 19.1%)

Dieses Mischungsverhältnis muss nicht statisch sein. Je nach geostrategischen Überlegungen können die Sparplanraten angepasst werden, um ein neues Mischungsverhältnis umzusetzen.

Index /
Anzahl ETF auf diesen Index
TOP-
Land
Perf.
3 Jahre
Perf.
1 Jahr
Perf.
3 Monate
Perf.
1 Woche
S&P Select Frontier IndexAnzahl ETF: 1 Vietnam25,22% 52,59% 18,98% 17,92% 2,63%
STOXX Europe 600 IndexAnzahl ETF: 9 Vereinigtes Königreich22,81% 43,64% 10,58% 18,91% 1,65%
S&P 500 IndexAnzahl ETF: 29 Vereinigte Staaten100,00% 43,39% 4,04% 17,00% 1,26%
Nikkei 225 IndexAnzahl ETF: 5 Japan100,00% 25,23% -1,65% 16,82% -1,12%
MSCI Emerging Markets IndexAnzahl ETF: 16 China0,00% n.a 5,32% 15,90% 1,09%
Durchschnittswerte 41,21% 7,46% 17,31% 1,10%
Tipp:

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langfristiger Vergleich der Indizes

Indexe5 Jahre
(in EUR)
5 Jahre
(in USD)
10 Jahre
(in EUR)
10 Jahre
(in USD)
Volatilität 10 Jahre
(in EUR)
S&P 500103.3%111%236.68%257.87%15.1%
Nikkei 22535.3%91.4%
in JPY
84.2%136.24%
in JPY
14.8%
S&P Select Frontier93.2%100.6%106.07%119.04%19.1%
STOXX Europe 60071.1%71.1%94.43%94.43%14%
MSCI Emerging Markets25.2%30%58.74%68.73%14.3%
Vergleich mit dem MSCI World
MSCI World Index87.26%94.43%167.92%184.79%14.2%
Daten: aktuell


Ist diese Aufteilung auch unter Kostenaspekten sinnvoll?

Kostenquote
Bei den Kosten gilt es zwei Faktoren zu betrachten. Zum einen die Gesamtkostenquote jedes einzelnen ETF. Dabei handelt es sich um eine Art Verwaltungsgebühr, die vom Emittenten für das Management rund um den ETF erhoben wird. Die Kostenquote wird dem Kunden aber nur indirekt über den Kurswert des ETF belastet. Beim MSCI World beginnt die bei ab 0,10% p.a.

Im Vergleich dazu schauen wir uns nun die Kostenquoten der anderen oben genannten ETFs an.

  • Die ETFs auf den S&P 500 sind vergleichsweise günstig. Sie beginnen bereits bei 0,03 % p.a.
  • Beim STOXX Europa 600 beginnt die jährliche Kostenquote bei 0,07 % p.a.
  • ETFs auf den Nikkei 225 sind bereits mit einer Kostenquote von 0,09 % p.a. erhältlich.
  • Beim MSCI Emerging Markets ist die Bandbreite größer. Hier liegt die jährliche Gesamtkostenquote derzeit zwischen 0,14 % – 0,66 % (hier alle ETF im Überblick).

Was sagen uns die Zahlen? Wenn wir statt den MSCI World zu kaufen, in die vier anderen ETFs investieren, haben wir keine schlechtere Kostenquote zu befürchten. Lediglich bei den ETF auf die Emerging Markets sollte man bei der Auswahl des ETF auch auf die Kostenquote achten.

Ordergebühren

Sämtliche der oben vorgestellten ETFs sind Sparplanfähig. Bei vielen Brokern ist die Ausführung eines Sparplans kostenfrei (siehe hier unsere Übersicht über die besten Sparplan-Broker). Bei Brokern, bei denen die Ausführung eines Sparplans gebührenpflichtig ist, muss man genau hinschauen, ob die Aufteilung des Investitionsbetrages auf mehrere ETFs rentabel ist. Wenn nur eine prozentuale Ordergebühr auf die Anlagesumme erhoben wird (comdirect, Consorsbank, S Broker, maxblue, 1822direkt) dann ist es egal, ob die Investitionssumme auf 1 oder auf mehrere Sparpläne verteilt wird. Die Gebühren sollten hier gleich hoch sein.

Die DKB und die Postbank nehmen dagegen eine fixe Pauschale pro Ausführung. Hier sollte man abwägen, ob sich eine Aufteilung der Sparraten auf unterschiedliche ETF trotzdem lohnt (oder den Broker wechseln). Auf der anderen Seite bietet die DKB auch sehr viele rabattierte Sparpläne an.

Hinweis: Wer rausfinden möchte, ob der ETF auch als gebührenfreier Sparplan zur Verfügung steht, kann dies bei uns erfahren, indem er den jeweiligen ETF anschaut. Dort gibt es unter jedem ETF eine Tabelle, die anzeigt, ob es einen entsprechenden Sparplan gibt und zu welchen kosten dieser ausgeführt wird (hier mal als Beispiel ein ETF auf den Nikkei 225 ISIN LU0839027447).

Mindestsparrate

Wer seine ETFs als Sparplan ausführen möchte, der muss sich für eine Sparrate entscheiden. Die Höhe der Sparrate ist zwar leicht und kostenlos abzuändern, doch haben alle Broker eine Mindestsparrate definiert. Bei vielen Brokern liegt diese bei nur 1€ (z.B. Trade Republic, Scalable Broker, ING, comdirect).

Etwas komplizierter wird es, wenn der Broker eine Sparrate von 25€ pro Ausführung voraussetzt (DKB, 1822direkt, maxblue, Postbank). Negatives Beispiel ist hier die TARGOBANK, die sogar 50€ als kleinste Sparplanrate voraussetzt.

Wer bei einem Broker mit einer Mindestsparrate von 25€ ist und z.B. eine monatliche Gesamtsparrate von 100€ auf 4 unterschiedliche ETFs verteilen möchte und dabei zwei ETFs dabei hat, die nur mit 10% der Anlagesumme bespart werden, stößt hier an Grenzen. Entweder sollte hier die monatliche Ansparsumme erhöht werden oder man lässt die beiden ETFs, die nur mit 10% bespart werden, nur alle 2 Monate ausführen. Einige Broker bieten auch ein solches Intervall an.

Tipp: Wenn die eigene Anlagestrategie an der Mindestsparrate scheitert, würde ich den Broker wechseln (hier unser ETF-Sparplan Vergleich)

Weitere Artikel:

DIE BESTEN ETF-BROKER IM VERGLEICH

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