In dem Artikel stellen wir da, wie man sein Depot mit ETFs diversifizieren kann. Dabei wollen wir Alternativen zum MSCI World vorstellen.

Grundsätzlich

Jeder Anleger sollte bei der Geldanlage ein Risiko wählen, mit dem er sich wohlfühlt. Wertpapiere schwanken, mal mehr mal weniger. Wer eine negative Depot-Entwicklung nicht aushalten kann, der ist geneigt, bei fallenden Kursen zu verkaufen. So wird in der Regel viel Kapital vernichtet. Studien zeigen aber, dass auf lange Sicht Aktien immer eine positive Rendite aufweisen.

Neben der Wahl des richtigen Anlagehorizontes ist ein anderer wichtiger Punkt die Diversifizierung der Anlage. Alles in einen Wert zu investieren, ist hier definitiv der falsche Ansatz. Viel besser ist es, seine Geldanlage über Branchen und Länder zu streuen.

ETF auf den MSCI World

Der beliebteste Index für Aktien ist der MSCI World. Er beinhaltet Aktien von mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern. Berechnet wird der Index seit 1968 von der amerikanischen Großbank Morgan Stanley. Auf diesen Index emittieren diverse Anbieter einen ETF. Anbieter sind z.B. iShares, Amundi oder X-Trackers. Deren ETF versuchen diesen Index dann 1:1 abzubilden.

Viele Anleger, die zur Risikoreduzierung möglichst breit gestreut investieren möchten, kaufen einen ETF auf den MSCI World – gerne auch als Sparplan. Doch unter Diversifizierungsgesichtspunkten ist der MSCI World nicht optimal. Er beinhaltet zu 60% US-amerikanische Aktien, dies birgt u.a ein Währungsrisiko sollte der US-Dollar stark fallen. Zum anderen gibt es ein gewisses Klumpenrisiko, welches auf den Zustand des amerikanischen Aktienmarktes reagiert. Das kann man schön sehen, wenn man sich den Kurs-Verlauf des MSCI World im Vergleich zum S&P 500 anschaut. Die beiden Indizes laufen fast im Einklang zueinander.

Alternativen zum MSCI World

Alternativ dazu können Anleger sich ihren eigenen Welt-Index-ETF zusammenstellen, in dem sie verschiedene ETFs mixen.

Ein ETF mit europäischen Aktien, hier eignet sich z.B. der EURO STOXX 600, welcher die 600 größten Unternehmen in Europa beinhaltet. Dazu den US-Index S&P 500, der die 500 größten Unternehmen der USA bündelt. Wenn wir jetzt in einem Mischungsverhältnis von 50:50 in diese beiden ETFs anlegen würden, würden wir trotzdem nur die Börsen-Entwicklung in den USA und Europa abbilden. Eine noch größere Diversifizierung erreichen wir, wenn wir noch einen ETF auf den japanischen Nikkei 225 dazu nehmen. Er repräsentiert die 225 größten börsennotierten Unternehmen Japans. Jetzt fehlen uns noch die Schwellenländer. Deshalb nehmen wir einen weiteren ETF auf den MSCI Emerging Markets dazu. Letzterer wird ebenfalls von MSCI berechnet und beinhaltet ca. 840 Unternehmen aus 23 Ländern wie Brasilien, Indonesien, Südafrika usw.

Jetzt haben wir eine Verteilung unserer Investition auf über 2.165 Unternehmen aus mehr als 36 Ländern erreicht. Eine Mischung könnte so aussehen:

  • S&P 500: 40 %
  • STOXX Europa 600: 40 %
  • Nikkei 225: 10 %
  • MSCI Emerging Markets: 10 %
Index /
Art
TOP-
Land
TOP-
Holding
Perf.
1 Woche
Perf.
3 Jahre
S&P 500 Index Anzahl ETF: 28 Vereinigte Staaten99,89% APPLE INC
6,62%
-1,46% 38,62% » mehr
Nikkei 225 Index Anzahl ETF: 5 Japan99,32% Fast Retailing Co. Ltd.
9,98%
-2,46% 16,24% » mehr
STOXX Europe 600 Index Anzahl ETF: 9 Vereinigtes Königreich23,28% Nestle SA
2,35%
-0,47% 0,00% » mehr
MSCI Emerging Markets Index Anzahl ETF: 16 China26,62% Taiwan Semiconductor Co Ltd
8,51%
-1,78% -3,86% » mehr
Tipp: ETF auf diese Indizes für 0,00€ pro Order bei Scalable Broker handeln. Auch als gebührenfreier Sparplan. » Weitere Infos

Ist diese Aufteilung auch unter Kostenaspekten sinnvoll?

Kostenquote
Bei den Kosten gilt es zwei Faktoren zu betrachten. Zum einen die Gesamtkostenquote jedes einzelnen ETF. Dabei handelt es sich um eine Art Verwaltungsgebühr, die vom Emittenten für das Management rund um den ETF erhoben wird. Die Kostenquote wird dem Kunden aber nur indirekt über den Kurswert des ETF belastet. Beim MSCI World liegt diese zwischen 0,12% und 0,50 % p.a., wie hoch genau hängt vom Emittenten des ETF ab (hier findet ihr alle ETF auf den MSCI World Index nach Kostenquote sortiert).

Im Vergleich dazu schauen wir uns nun die Kostenquoten der anderen oben genannten ETFs an. Die ETFs auf den S&P 500 sind vergleichsweise günstig (hier alle ETF im Überblick). Die meisten Emittenten verlangen hier zwischen 0,05 % – 0,20 % p.a. Beim STOXX Europa 600 liegt die jährliche Kostenquote der ETF zwischen 0,07% – 0,25% (hier alle im Überblick). ETFs auf den Nikkei 225 sind bereits mit einer Kostenquote von 0,09 % erhältlich (hier alle ETF im Überblick). Beim MSCI Emerging Markets ist die Bandbreite größer. Hier liegt die jährliche Gesamtkostenquote derzeit zwischen 0,14 % – 0,65 % (hier alle ETF im Überblick).

Was sagen uns die Zahlen? Wenn wir statt den MSCI World zu kaufen, in die vier anderen ETFs investieren, haben wir keine schlechtere Kostenquote zu befürchten. Lediglich bei den ETF auf die Emerging Markets sollte man bei der Auswahl des ETF auch auf die Kostenquote achten.

Ordergebühren
Sämtliche der oben vorgestellten ETFs sind Sparplanfähig. Bei vielen Brokern ist die Ausführung eines Sparplans kostenfrei (siehe hier unsere Übersicht über die besten Sparplan-Broker). Bei Brokern, bei denen die Ausführung eines Sparplans gebührenpflichtig ist, muss man genau hinschauen, ob die Aufteilung des Investitionsbetrages auf mehrere ETFs rentabel ist. Wenn nur eine prozentuale Ordergebühr auf die Anlagesumme erhoben wird (comdirect, Consorsbank, S Broker, maxblue, 1822direkt) dann ist es egal, ob die Investitionssumme auf 1 oder auf mehrere Sparpläne verteilt wird. Die Gebühren sollten hier gleich hoch sein.

Mindestsparrate
Wer seine ETFs als Sparplan ausführen möchte, der muss sich für eine Sparrate entscheiden. Die Höhe der Sparrate ist zwar leicht und kostenlos abzuändern, doch haben alle Broker eine Mindestsparrate definiert. Bei den meisten liegt diese bei 25 € und bei Trade Republic, Scalable Broker und der ING bei lediglich 1€ ! Komplizierter wird es, wenn der Broker eine Sparrate von 50 € pro Ausführung voraussetzt (DKB, onvista bank, sbroker). Dann wird es schwierig, dass oben gewählte Beispiel umzusetzen.

Wer also bei einem Broker mit einer Mindestsparrate von 50€ ist und z.B. eine monatliche Gesamtsparrate von 150€ auf 4 unterschiedliche ETFs verteilen möchte und dabei zwei ETFs dabei hat, die nur mit 10% der Anlagesumme bespart werden, stößt hier an Grenzen. Entweder sollte hier die monatliche Ansparsumme erhöht werden oder man lässt die beiden ETFs, die nur mit 10% bespart werden, nur alle 3 Monate ausführen. Einige Broker bieten auch ein solches Intervall an.

DIE BESTEN ETF-BROKER IM VERGLEICH

BrokerETF als EinmalanlageETF als Sparplan
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