Wo können US-Personen in Deutschland ein Depot eröffnen?

Als die USA die neue US-Steuergesetzgebung Foreign Account Tax Compliance Act (kurz: FATCA) weltweit zur verpflichtenden Einhaltung eingeführt hat, gab es viel Arbeit für Banken und Broker in Deutschland. Mit FATCA will die USA verhindern, dass US-steuerpflichtige Personen insbesondere mittels Auslandkonten ihre Steuern optimieren. Dies soll vor allem durch eine Ausweitung der Berichtsverpflichtungen (Reporting) erreicht werden:

  • Alle kooperierenden Banken müssen einen zusätzlichen Vertrag mit dem IRS abschließen.
  • Alle, auch Nicht-US-Kunden außerhalb der USA müssen hinsichtlich ihrer US-Steuerpflicht eindeutig identifiziert werden. Insbesondere sind solche US-Personen zu identifizieren, die Anteilsinhaber von passiven investierenden Unternehmen sind.
  • Bereits der Verdacht, dass eine Person außerhalb der USA eine “US-Person” sein könnte, verpflichtet Banken dazu, den möglichen Indizien für eine US-Steuerpflicht nachzugehen und diese eindeutig zu klären.
  • Es müssen im Rahmen von FATCA auch Einlagenkonten und nicht börsen-gehandelte Beteiligungen oderVerbindlichkeiten jährlich an das IRS gemeldet werden.
  • Der Begriff der „Einnahmen“, die eh schon zu berichten sind, ist stark detailliert und deutlich weiter gefasst worden.
  • Gutschriften, Belastungen und Höchststände auf den Konten müssen erfasst und gemeldet werden.
Durch bilaterale Abkommen gewährleisten die USA den gegenseitigen Datenaustausch. Wer nicht kooperiert, bekommt pauschal einen 30%igen Quellensteuerabzug, anstelle dem sonst üblichen 15%-igen Abzug.

Wieso kam es zu den Kündigungen?
Aufgrund der eher geringen Kundenanzahl an US-Personen, entschieden sich die meisten Broker dafür, diesen Kunden zu kündigen, da die Aufwde in keinem Verhältnis zum Ertrag standen. Die Financial Times Deutschland titelte dazu seinerzeit nachdem die ING DiBa rund 1.000 US-Personen gekündigt hatte: ‚Diba diba du – und raus bist Du!‘

Wo können US-Personen ein Depot eröffnen?

Depots können bei den meisten Filialbanken eröffnet werden, insbesondere bei Sparkassen und Volksbanken in den Städten, in denen eine US-Base angesiedelt ist.

Bei den Brokern in Deutschland sieht es nach wie vor sehr düster aus. Derzeit ist uns kein Broker in Deutschland bekannt, bei dem Kunden mit US-Hintergrund ein Depot eröffnen können

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